Paul Brandenburg und die Spenden

Paul Brandenburg und die Spenden

Im Nackten Niveau und bei anderen Publikationen bitte ich um Spenden für meine Arbeit. Wofür verwende ich das ankommende Geld? Und wieviel Spenden kommen eigentlich zusammen? Die Kurzfassung lautet: alles Geld geht in meine Arbeit und mein damit verbundenes Leben. Die Langfassung ist folgende:

Seit rund zwei Jahren bin ich ganz überwiegend als Publizist tätig. Diese Arbeit finanziere ich fast ausschließlich aus Spenden. Neben der Anschaffung/Wartung von Technik und dem Unterhalt verschiedener Aufnahmeorte geht ein Großteil an ein festes Team aus Kollegen. Im wesentlichen sind es vier Freiberufler aus Technik, Redaktion, Steuer und Büroorganisation, mit denen ich das Privileg habe, zusammenarbeiten zu dürfen. Reise- und vor allem Rechtskosten sind ein weiterer, viel zu großer Arbeitsposten. Ein wesentlicher Teil der Arbeitsausgaben ist auch die Finanzierung von theplattform.net. Wie alle anderer Crewmitglieder, spende ich nicht nur meine Arbeitszeit sondern auch die Kosten für alle Server, Software und den Betrieb.

Für meine Veröffentlichungen erhalte ich nur in einem Fall Bezahlung: Paul Brandenburg live produziere ich im Auftrag und gegen kostendeckende Bezahlung von Kontrafunk. Für Nacktes Niveau, meine Kolumnen für den Demokratischen Widerstand oder alle sonstigen Videos, Podcasts und Texte erhalte ich von keinem Auftraggeber oder Finanzier Geld oder sonstige Leistungen.

Auch für Reden oder Auftritte auf Demonstrationen und anderen nicht-kommerziellen Veranstaltung habe ich noch nie Honorar genommen und werd es nicht tun. Ich lasse mir von Veranstaltern im Einzelfall angefallene Reisekosten erstatten oder Unterkünfte stellen, sofern die es sich erlauben können. Aus ähnlichen Erwägungen sind meine Publikationen und Kanäle frei von bezahlter Werbung.

So von eingehenden Spenden nach den Ausgaben etwas bleibt, verwende ich dies auch für meinen privaten Lebensunterhalt. Mit dem halte ich es wie mit meinem sonstigen Privatleben: er ist kein Geheimnis, seine Details gehen die Allgemeinheit aber grundsätzlich nichts an. Das vorausgeschickt verrate ich aber gern, dass er finanziell nicht spektakulär ist. Meine Privatausgaben dürften einem durchschnittlichen Mittvierziger mit Kind entsprechen. Ich lebe in einer Mietwohnung (drei Zimmer; non-Hipster-Bezirk) besitze keine Immobilien oder vergleichbare Vermögenswerte und leiste mir keine kostspieligen Leidenschaften. Einzige Ausnahme: die Privatfliegerei. So ein guter Monat es hergibt, leiste ich mir bis zu 200 EUR/Monat zum Fliegen. Ja, das ist Luxus und nein, ich habe deswegen keinerlei Gewissensbisse. Vor jeglichen Ausgaben für Jagen und Schiessen hat der „Staatsschutz“ mich zum „Schutz der Allgemeinheit“ ja vorerst befreit 😉

Für all diese Ausgaben „bettle“ ich immer wieder um Eure Spenden. Das mache ich gern und ich muss lächeln, wenn anonyme Kommentatoren mir nahelegen, ich solle doch besser „endlich arbeiten gehen“. Als hauptberuflicher Notarzt und auch als Unternehmer habe ich vor meinem Wechsel in die Medienwelt besser verdient. Mein Einkommen entsprach etwa einem Oberarztgehalt in der Chirurgie. Ich habe damals entspannter gearbeitet. Ich habe sicherer und ruhiger gelebt und habe von erheblich mehr Menschen erheblich mehr „Lob“ erhalten. Trotz allem würde nie wieder in diese Zeiten zurück wollen.

Ich bin der Überzeugung, dass der Aufbau einer neue, freien Medienwelt so unerlässlich ist, wie die Durchsetzung unseres Grundgesetzes und die Beendigung der herrschenden Parteienkorruption. Daran möchte ich an keiner anderen Stelle mitwirken, als an meiner jetzigen. Ich bin der Überzeugung: Um eine freie Medienwelt aufzubauen sind neben allem Idealismus tragfähige Strukturen unerlässlich. Techniker, Redakteure Journalisten und alle anderen darin müssen von ihrer Arbeit so unabhängig und frei leben können. Dass sie nicht von vornherein geneigt sind, selbst der Korruption zu verfallen. Darum müssen Medieninhalte Geld kosten und ich habe in den vergangenen zwei Jahren gelernt, dass das Publikum diesen Wert voll und ganz erkannt hat und bereit ist, für Qualität zu bezahlen.

Die Bitte um nachträgliche Spenden ist mir persönlich die liebste Form der Bezahlung. Meine Leser, Hörer und Zuschauer entscheiden nach Konsum meiner Veröffentlichung, ob und wieviel sie geben möchten. Solche nachträglichen Spenden zu erhalten ist stets ein besonderes Kompliment. Ein wunderbarer Aspekt dieser Form der Finanzierung ist zudem die Tatsache, dass sie denjenigen mitunterstützt die selbst gern zahlen würden, es aber nicht können. Aus all diesen Gründen verneige ich mich einmal mehr vor Euch Spendern da draußen. Ich sage herzlich Danke und bin mir wie immer nicht zu schade anzufügen: Wer kann und möchte, darf gern spenden:

https://media.paulbrandenburg.com/spenden

klappt

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