Er stellt alles in den Schatten – der Horror des Nationalsozialismus. Die Abgründe der Jahre 1933 bis 1945 sind ohne Beispiel in unserer Geschichte. Wer diesen Faschismus zu relativieren sucht, macht sich zu Recht verdächtig. Unseren Verdacht erregen müssen aber auch jene, die mit dem Tabu der Relativierung davon ablenken, dass es eine kontinuierliche Entwicklung war, an deren Ende Hitlers Gaskammern standen. Gewiss war der Nationalsozialismus die bisher schrecklichste Erscheinungsform des Faschismus. Er sollte uns eigentlich geheilt haben. Hat er aber nicht. Die Hetze der Regierungen von Bund und Ländern gegen Kritiker ihrer Corona-Politik ist in zunehmendem Maße faschistisch. Dass die Mitglieder dieser Regierungen ihr Handeln als “notwendig” und “menschenfreundlich” betrachten und sich von einer Gemeinschaft der “Vernünftigen” unterstützt sehen, ist notwendige Voraussetzung. Definierendes Moment des Faschismus ist seine Menschenverachtung; jedoch nur in der Außenansicht.
Eine faschistische „Gemeinschaft“ berauscht sich gleichermaßen an ihrer eigenen Überhöhung, wie an gemeinsamer Verachtung derer, die sie ausschließt. Ohne Ausgestoßene, ohne Minderwertige, ist eine faschistische „Gemeinschaft“ nicht möglich. Die Grenze zu anderen gewaltsamen Gruppen ist dabei unscharf. Der entscheidende Unterschied: Faschismus definiert sich erst durch den Kampf gegen die Ausgeschlossenen. Denn im Kern jeder faschistischen Ideologie herrscht stets nur eines: Leere. Keine Ethik, kein Altruismus, kein positiver Wert treibt die Faschisten zum Kampf gegen die Anderen. Der Hass auf andere ist vielmehr das, was den Faschismus ausmacht. Nur durch die Verherrlichung von Hass vermag die faschistische Gemeinschaft sich selbst zu überhöhen. Anderen Gruppen selbst empfundener Auserwählter mag es genügen, sich im Besitz einer vermeintlich höheren Wahrheit zu befinden. Faschisten treibt die Vernichtung der “Leugner” und der “Skeptiker”.
Faschisten betrachten ihr Handeln als alternativlos
Faschismus ist die Verdrängung der Sinnleere durch den Kampf eben gegen diese. Die „Ratten“ müssen ausgemerzt, die „Untermenschen“ vernichtet werden, das „Böse“ endlich besiegt werden. Dann, nur dann, kann das vom Faschisten ersehnte Paradies der absoluten Gleichheit in einer erlösenden Gemeinschaft herrschen. Der Faschist sieht keinen anderen Weg, seiner Einsamkeit zu entfliehen. Ohne die Verfolgung von „Untermenschen“, ohne „Ratten“ und Feinde also keine Erlösung.
Notwendigerweise kann der Faschist sich daher selbst auch nicht als böse betrachten. Sein Kampf ist dem Wesen nach ein gerechter und notwendiger. Per Definition richtet er sich gerade gegen das Schlechte in der Welt. Es ist anzunehmen, dass auch Adolf Hitler sich in dieser Weise als einen Menschen sah, der das Gute will. Denn Menschen, deren Antrieb das Leid anderer ist, solche wir im klassischen Sinn als „böse“ betrachten, taugen nur bedingt für eine faschistische Gruppe. Die Unerbittlichkeit eines Faschisten im Kampf gegen die Ausgestoßenen rührt ja gerade aus seiner Überzeugung, gegen sich selbst und andere Härte üben zu müssen im Kampf für das Gute. Nur diese obligate Unerbittlichkeit erklärt denn auch, dass der Vernichtungswille des Faschisten sich am Ende auch gegen sich selbst und seine “Mitkämpfer” richtet, wenn er denn meint, “versagt” zu haben.
In seiner Geisteswelt sieht der Faschist sich selbst also als einen Menschenfreund – all jene, die nicht seine Freunde sind, können folgerichtig keine Menschen sein. So unerträglich der Gedanke sein mag:
Ein Großteil der Naziverbrecher dürfte es als menschliche Leistung gesehen haben, sich selbst zu den Verbrechen “überwunden” zu haben, die sie begangen haben. Diese Taten zu begehen und später damit zu leben, empfinden sie als notwendige “Härte gegen sich selbst” im Kampf für das höhere Ziel der Gemeinschaft. Zweifelsohne: In einer Gesellschaft, die von solcher Psychopathologie geprägt ist, fühlen sich echte Sadisten, Menschen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung und autoritäre Charaktere naturgemäß besonders wohl. Wichtig zu verstehen ist jedoch, dass diese Typen eine Minderheit bilden und sich eine Mehrheit nur zunutze machen. Wann immer der Begriff der “Solidarität” fällt, muss man sich diese Tatsache vor Augen führen.
Es definiert seinen Geisteszustand, dass der Faschist nicht zu erkennen vermag, dass der von ihm herbeigesehnte Zustand menschlicher Homogenität in der Realität niemals zu erreichen ist. Mehr noch: dass dieser Wunsch im Widerspruch zur inhärenten Eigenschaft allen Lebens steht, der notwendigen Gegensätzlichkeit der Menschen, ihrer Anfälligkeit für Krankheit und ihrer sicheren Sterblichkeit. Eben diese ist letztlich das Hassobjekt des Faschisten. Faschismus macht sich nicht nur diese Angst des Menschen zunutze, sondern vor allem seinen stärksten Wunsch: den Wunsch, dazuzugehören, seinen Wunsch nach Annahme, nach vorbehaltloser Akzeptanz und nach Beteiligung bis zur Auflösung in der Masse. Entsprechend natürlich ist die Zusammengehörigkeit von Uniformen und Faschismus.
Söder ist Faschist – aus Opportunismus
Es gibt keinen Anlass, Markus Söder in die Nähe von Antisemitismus oder Rassismus zu rücken. Sein Werdegang legt vielmehr die Vermutung nahe, dass Ideologien ihm ganz grundsätzlich zuwider sind. Söder handelte, soweit veröffentlicht, stets als Opportunist. Er wechselt politische Überzeugungen schneller und grundsätzlicher als die meisten. Das macht unwahrscheinlich, dass er mit seinem Tun “übergeordneten” Zielen folgt oder etwas anderem als seiner Freude an der Macht. Als plausibel anzunehmen ist, dass Söder über die notwendige Intelligenz verfügt, sich diese Umstände bewusst zu machen. Ebenso wahrscheinlich ist es, dass er bewusst handelt, wenn er sich eindeutig faschistischer Formulierungen und Inszenierungen bedient; wenn er mit bayerischem Wappen in seinem Maskengesicht von der „Pandemie der Ungeimpften“ spricht. Maßgeblich für Einordnung solchen Handelns als faschistisch sind nicht die jeweiligen Kriterien der Ausgrenzung und Abwertung bestimmter Menschengruppen, sondern allein die Art des Vorgehens. Entsprechend könnten auch die ethisch wertvollsten Anliegen in faschistischer Weise verfolgt werden.
In gleicher Weise wie Markus Söder handeln die Vorsitzende des sogenannten Ethikrates Alena Buyx, wenn sie medienwirksam urteilt: “Wer sich nicht impfen lässt, steht außerhalb unserer Gemeinschaft“, oder der ehemalige Vorsitzende der Bundesärztekammer Frank Ulrich Montgomery,
der einen Impfzwang fordert, weil sich zu viele Unvernünftige der Spritze “entziehen” würden. Es sind Appelle an die Aggression einer aufgebrachten “Gemeinschaft” der vermeintlich Vernünftigen, die sich in “selbstreinigender” Weise gegen die Minderheit derer richten soll, die eine konstruierte kollektive Gesundheit angeblich gefährden. Zum Faschismus werden sie durch implizite Unterstellung, dass die auszugrenzende Minderheit in böser Absicht handele, oder den angeblichen Schaden für die Allgemeinheit zumindest aus Egoismus billigend in Kauf nähme.Dieser Minderheit wird abgesprochen, dass sie aus vertretbaren Gründen und in der Überzeugung handelt, anderen nicht zu schaden. Entsprechend macht sich diese politische Propaganda für die “Kollektivleistung” einer allgemeinen COVID-Impfung nicht die Mühe inhaltlicher Argumentation. Sie bedient sich primär emotionaler Appelle und moralisierender Unterstellungen. Alle inhaltlichen oder wissenschaftlichen Fragen werden auf Stichpunkte und Parolen verkürzt, die teilweise lediglich unbelegt bleiben (“Impfen schützt Dich”) und teilweise sogar offenkundig falsch sind (“Kinderimpfungen schützen Erwachsene”). Je weiter fortgeschritten ein faschistisches System ist, desto weniger können ihm selbst offenkundige Lügen schaden. Denn Fakten stehen nach Übereinkunft einer faschistischen “Gemeinschaft” letztlich auch nur im Dienst der Einmütigkeit aller.
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Bald folgt die Militarisierung unseres Alltags
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Vor einigen Tagen zwang der Europapark seine Besucher zur Selbstkennzeichnung mit zwei verschiedenfarbigen Armbändern; eines für “geimpft”, eines für “ungeimpft”. Als das publik wurde, entschuldigte man sich rasch und sprach von einem unglücklichen Missverständnis. Niemand sollte mehr so naiv sein, diese Ausreden zu glauben.
Den nächsten Schritt ging inzwischen die Stadt Hamburg. Unter der Parole “2G” dürfen private Unternehmer künftig die Menschen
ausschließen, die weder gegen COVID-19 geimpft sind, noch eine “Genesenen-Bescheinigung” vorweisen möchten.Dass letztere reine politische Willkür sind und keine hinreichende medizinische Basis haben, wird von den staatsfinanzierten Medien, öffentlich wie privat, nicht einmal mehr thematisiert.
In Australien ließ eine Gemeinde kürzlich gesunde Rettungshunde erschießen. Der Grund: Die Tiere sollten deren Pfleger während des weiterhin geltenden strengen Lockdowns nicht “verleiten”, sich um sie zu kümmern und “unnötig” vor die Tür zu gehen. Es ist dieser faschistische Geist, in dem auch Frau Merkel und Herr Söder handeln.
Erstveröffentlichung: 25. August 2021 als Gastbeitrag bei “reitschuster.de”
Als Video auf paulbrandenburg.tv