Beirut an der Spree ist ein „totaler Horrorfilm“

In Berlin macht jetzt das Watergate dicht. Der Club ist eine Art Heiligtum für die zugehörige Szene, die vom Tourismus lebte. So wie die Stadt. Dieser Tourismus aber ist heute weg. Der Miteigentümer des Watergate erläutert der Berliner Zeitung, welche Folgen für Berlin bereits eingetreten sind:

„Die Attraktivität von Berlin hätte nach Covid neu definiert werden müssen, das ist aber nicht passiert. (…) Denn wenn der ganze Tourismus-Glam wegfällt, bleibt das abgeschminkte Berlin übrig: (…) Die Drogenszene, Obdachlosigkeit, Dreck, Verelendung. Berlin kann sich nicht mehr darauf ausruhen, arm und sexy zu sein. Weil arm und sexy sieht da draußen nicht mehr so geil aus. Da ist nicht mehr viel sexy, das ist ein totaler Horrorfilm. Berlin, insbesondere Kreuzberg, hat viel von seinem Charme verloren. Kreuzberg hat, zumindest im ehemaligen 36, ein echtes Drogenproblem, viel Obdachlosigkeit, Kriminalität und auch sonst sichtbare soziale Missstände. Wenn der Clubtourismus und die Party wegfallen, wird das umso deutlicher sichtbar.“

Der Mann hat recht. Jeder Berliner kann bestätigten: die Party ist vorbei. Die Stadt hat nichts mehr von dem, was mal „Coolness“ gewesen sein soll. Sie ist nur noch Latrine. Verfall und Verelendung bestimmen die Stadt. Wer darüber als Friese, Bayer oder sonstiger Auswärtiger aber Schadenfreude empfindet, sollte sich vor Augen führen, dass Berlin wie so häufig nur Avantgarde für das ganze Land ist. Die Parteienkorruption, die Berlin mit vollem Vorsatz so zerstörte, macht das gleiche mit dem ganzen Land. Sie verwest es. Clubs und Tourismus mögen anderswo egal sein. Die Politik aber, die beides in Berlin zerstörte, macht das gleiche mit „VW“.

Zerstörung wie jene in Berlin, muss wohl noch in viel stärkerem Ausmaß auch den Westen Deutschlands erreichen, bevor sich an all em etwas ändern wird. Änderung nämlich beginnt erst, wenn Olaf Scholz, Nancy Faeser und Karl Lauterbach in Zellen schlafen.

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